Gestaltung eines Kreuzweges
Acht farbige Eisenbahnstelen aus Eichenholz entlang des August-Schmidt-Rings in Recklinghausen laden seit kurzem die vorbeigehenden Menschen zum Nachdenken ein – über Ungerechtigkeit und Mut, über Angst und über Hoffnung. Den modernen Kreuzweg haben christliche und muslimische Schülerinnen und Schüler der Berufsfachklasse Gestaltungstechnik mit der Fachklasse für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice des Max-Born-Berufskollegs Recklinghausen geschaffen.
Unter Anleitung von Karin Wilms und Florian Sendler planten und gestalteten die Schülerinnen und Schüler für zwei fusionierende Gemeinden aus Recklinghausen diesen Kreuzweg. Diese Stationen erhielten die Farben der kulturellen und christlichen Farbsymbolik, passend ihrer inhaltlichen Aussage. Mit modern anmutender Schrift versehen, erhielt jede Station zudem eine inhaltliche Benennung durch ein Wort und ein Appell.
Dieses umfassende Projekt (1 1/2 Jahre) wurde von der Klasse BFGO begeistert geplant und umgesetzt. Vielfältige Arbeitsschritte waren dafür notwendig, von der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Kreuzweg bis zu bürokratischen Abläufen für Kunst im öffentlichen Raum weiter zu gestalterischen Prozessen und zum Schluss die Realisierung mit den originalen Materialien. Die FMKU hat sich um den technisch-konstruktiven Teil , wie Sägen, Einpassen, Schrauben und Kleben, gekümmert. Im Hintergrund fanden Sponsorensuche, Behördengänge, Treffen mit den Auftraggebern, Materiallieferungen, Teambesprechungen etc. statt.
Acht Stationen lang ist der Weg, jede Station durch eine Stele gekennzeichnet und mit einem zentralen Begriff und einem Aufruf versehen. Die Begriffe benennen die Situation Jesu und nehmen den Bezug zur heutigen Lebenswelt der Menschen auf. Jede Stele ruft auf, sich ganz persönlich für eine Verbesserung des Lebens einzusetzen.
Station 1: Ungerechtigkeit – verurteile nicht!
Station 2: Niedergeschlagenheit – steh auf!
Station 3: Hilfsbereitschaft – nimm sie an!
Station 4: Mut – zeig Zivilcourage!
Station 5: Verbindungen – lass sie zu!
Station 6: Tod – überwinde die Angst!
Station 7: Zuflucht – du bist nicht allein!
Station 8: Hoffnung – für immer!
Gemeinsam mit Pfarrer Paschke weihten die Schüler/innen eine Woche vor Karfreitag 2014 die Stelen des Kreuzweges und stellten ihn der Öffentlichkeit vor.